Europäische Kindergarantie: Wie sieht die Bilanz nach drei Jahren aus?
Die Konferenz „Europäische Kindergarantie: Von Zusagen zur Realität“, die von der Ministerin für Sozialeingliederung und Armutsbekämpfung einberufen wurde, fand am 2. und 3. Mai 2024 im Egmont-Palast in Brüssel statt. An dieser Veranstaltung nahm auch Ihre Majestät die Königin teil, was das königliche Engagement für den Kampf gegen Kinderarmut unterstreicht.
Die Konferenz, die vom Öffentlichen Programmierungsdienst (ÖPD) Sozialeingliederung organisiert wurde, begann mit der Vorstellung der Ergebnisse der Konsultation „Europe Kids Want“, gefolgt von einem Vortrag der NGO Save The Children über die jüngsten Statistiken zur Kinderarmut, wobei die kritische Rolle der nationalen Sozialschutzsysteme und der Europäischen Kindergarantie hervorgehoben wurde.
Anschließend bewerteten die nationalen Koordinatoren der Europäischen Kindergarantie gemeinsam mit europäischen Politikern und NGOs die Fortschritte der Mitgliedstaaten bei der Bekämpfung der Kinderarmut vor dem Hintergrund, dass in der EU im Jahr 2022 fast 20 Millionen Kinder unter 18 Jahren von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht waren.
Die Halbzeitbilanz
Drei Jahre nach der Annahme der Europäischen Kindergarantie durch den Rat der Europäischen Union im Juni 2021 erörterten die Teilnehmenden die bisherigen Fortschritte bei der Umsetzung der Garantie. In Europa waren 2022 24,7 % der Kinder unter 18 Jahren in der EU von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. In Belgien beträgt dieser Anteil 19,6 % im Jahr 2022 und 19 % im Jahr 2023 (-0,6 %). Obwohl sie unter dem EU-Durchschnitt liegt, macht sie fast ein Fünftel der Kinder unter 18 Jahren aus.
Kontinuierliches Engagement in Belgien
Belgien bekräftigte sein Engagement für die europäische Empfehlung, setzte sich aber gleichzeitig sein eigenes Ziel, bis 2030 mindestens 93.000 Kinder aus der Armut zu führen. Zu diesem Zweck wurde insbesondere die Konsolidierung der Verwaltungsdaten hervorgehoben, um die durchgeführten Maßnahmen und ihre Auswirkungen auf dem gesamten belgischen Staatsgebiet besser beurteilen zu können. Ihre Majestät die Königin bekräftigte durch ihre Anwesenheit bei diesen Diskussionen die Bedeutung der Konferenz im Kampf gegen Kinderarmut in Europa.
Abschließend verpflichtete sich Belgien, einen regelmäßigen Dialog zwischen Experten, politischen Vertretern, zivilen Organisationen und Akademikern aufrechtzuerhalten, um gemeinsame Empfehlungen zu formulieren und ergänzende Maßnahmen auf allen Regierungsebenen zu koordinieren.
Der morgige Tag ist technischen Arbeitssitzungen gewidmet, die vom Office de la Naissance et de l'Enfance (ONE – Föderation Wallonie-Brüssel) und von Flandern geleitet werden.