03 Okt. 2025 10:21

Das Zentrum für Cybersicherheit Belgien startet gemeinsam mit Partnern eine groß angelegte Sensibilisierungskampagne, um vor Online-Kriminellen zu warnen

Das Zentrum für Cybersicherheit Belgien (ZCB) startet heute gemeinsam mit der FSMA, Febelfin, dem FÖD Wirtschaft, der Cyber Security Coalition und den Präventionsdiensten der Polizei eine für unser Land beispiellos große Sensibilisierungskampagne über Safeonweb. Die Kampagne soll die Bevölkerung für gefälschte Online-Investitionen sensibilisieren. Diese Betrugsmasche hat den Belgiern im ersten Halbjahr Verluste in Höhe von 15 Millionen Euro beschert. Die neue Kampagne fällt sowohl mit der World Investor Week als auch mit dem European Cyber Security Month zusammen und betont die Bedeutung der digitalen Wachsamkeit.

Prominente, die über Deepfake-Videos Anlageberatung anbieten, oder ein „Freund”, der Sie online auffordert, sich an einem Investitionssystem zu beteiligen und extrem hohe Renditen verspricht: Das sind nur einige Beispiele dafür, wie Anlagebetrüger heutzutage versuchen, Sie zu täuschen. Betrüger haben in der ersten Hälfte dieses Jahres bereits 15 Millionen Euro durch gefälschte Online-Investitionen von ahnungslosen Belgiern ergaunert. Das geht aus den neuesten Zahlen der FSMA „Online-Investitionen) hervor . Landsleute, die Opfer von Online-Investitionsbetrug wurden, verloren in diesem Jahr durchschnittlich jeweils etwa 37.777 Euro. 

Menschen über 50 und Männer sind am häufigsten Opfer von Online-Anlagebetrug. Zwei von drei (65,9 %) Opfern sind Männer. Ebenfalls zwei von drei sind über 50 Jahre alt. Die Technik, mit der Betrüger in diesem Jahr bereits das meiste Geld erbeutet haben, sind gefälschte Online-Handelsplattformen. Auf solchen Plattformen scheinen Privatpersonen selbst Aktien, Anleihen, ETFs, Optionen oder Kryptowährungen handeln zu können, aber in Wirklichkeit überweisen sie nur Geld auf die Konten von Betrügern. Die zweithäufigste Form des Online-Anlagebetrugs ist der Betrug über Recovery Rooms, bei dem Betrüger Ihnen „helfen” wollen, verlorenes Geld zurückzugewinnen. 

Um zu verhindern, dass noch mehr Belgier Opfer solcher Betrügereien werden, weitet die FSMA ihre Maßnahmen weiter aus. Im ersten Halbjahr warnte sie unter anderem vor 138 betrügerischen Websites und forderte die Justizbehörden auf, diese zu sperren. Im Mai trat die FSMA auch dem Belgian Anti Phishing Shield (BAPS) bei, einer Initiative des ZCB. Dadurch wird jeder, der eine betrügerische Website aufruft, auf eine Webseite mit einer Warnung umgeleitet. Dieser neue Ansatz ist sehr erfolgreich: Seit dem 15. Mai hat die FSMA 121 Domainnamen von betrügerischen Websites eingegeben; 11.590 eindeutige IP-Adressen wurden dadurch auf die FSMA-Warnseite statt auf eine betrügerische Website weitergeleitet. 

Die neue Sensibilisierungskampagne des ZCB ist eine zusätzliche Initiative, um die Belgier für diese Form des Betrugs zu sensibilisieren.

Wir müssen die Menschen wachrütteln: Online-Betrug ist kein weit entferntes Problem. Wir haben uns dieses Jahr dafür entschieden, die Safeonweb-Kampagne zum Thema Anlagebetrug durchzuführen. Die Zahl der Opfer steigt und sie verlieren große Summen an Geld. Die Auswirkungen für die Opfer sind enorm. Wir können Online-Anlagebetrug nicht alleine bekämpfen: Deshalb hat das ZCB alle Partner mit Fachwissen zu diesem Thema zusammengebracht. Nur durch Zusammenarbeit können wir Betrüger überlisten.
Miguel De Bruycker
Generaldirektor, Zentrum für Cybersicherheit Belgien
Die FSMA setzt ihren Kampf gegen Online-Anlagebetrug fort. Wir stellen mit Zufriedenheit fest, dass immer mehr Bürger die FSMA kontaktieren, bevor sie Geld überweisen. So verhindern wir, dass sie Opfer von Betrügern werden. Auch unser Beitritt zum BAPS ist ein zusätzlicher Schutz für Bürger, die ahnungslos auf eine betrügerische Website gelangen könnten. Mit dieser Sensibilisierungskampagne wollen wir die Belgier noch stärker für die Risiken von Anlagebetrug sensibilisieren und sie dazu anregen, Betrugsversuche stets zu melden.
Jean-Paul Servais
Vorsitzender der FSMA (Finanzdienstleistungs- und Marktaufsichtsbehörde)
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Hohe Zahlen erfordern eine verstärkte Sensibilisierungskampagne

Das Zentrum für Cybersicherheit Belgien schließt sich in diesem Jahr mit einer beispiellosen Anzahl von Regierungsbehörden und Partnerorganisationen zusammen, um eine neue Safeonweb-Kampagne zu starten, die die Belgier vor Online-Anlagebetrug warnen soll. Unter anderem die FSMA, Febelfin, der FÖD Wirtschaft, die Cyber Security Coalition, die föderale Polizei und lokale Polizeibezirke, Städte und Gemeinden sowie die wallonische Agence du Numérique unterstützen die Verbreitung der Botschaft. Denn die hohen Zahlen im Bereich des Online-Anlagebetrugs erfordern einen noch größeren, koordinierten Ansatz als in den vergangenen Jahren.

Über die Kampagne: Bill, der Geldsack

Die Kampagne erzählt die Geschichte von Bill, einem gut gefüllten Geldsack, der begeistert in eine gefälschte Plattform investiert. Am Ende ist er buchstäblich pleite. Der Spot wird im Fernsehen, im Kino und online verbreitet. Die Kampagne wird jährlich von Hunderten von Partnern geteilt, sodass sie auch in öffentlichen Einrichtungen, Schulen, Banken und auf der Straße zu sehen sein wird.chaque année par des centaines de partenaires, ce qui lui permet d’être visible dans les services publics, les écoles, les banques et même dans le paysage urbain.

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Investitionsbetrug ist heutzutage mehr als nur ein Finanzdelikt – es ist eine clevere Form der Internetkriminalität, die Ihr Vertrauen ausnutzt. Lassen Sie sich nicht täuschen – überprüfen Sie immer, wer Sie kontaktiert, und lassen Sie sich nicht durch Zeitdruck unter Druck setzen.
Jan de Blauwe
Vorsitzender der Cyber Security Coalition
Die beste Verteidigung gegen Betrug, einschließlich Anlagebetrug, ist kollektive Wachsamkeit. Der Finanzsektor setzt sich dafür ein, Verbraucher zu informieren, zu sensibilisieren und vor diesen Bedrohungen zu schützen. Gemeinsam können wir die digitale Sicherheit aller stärken.
Karel Baert
CEO von Febelfin

Séverine Waterbley, Vorsitzende des Direktionskomitees des FÖD Wirtschaft, fügt hinzu: „Der FÖD Wirtschaft unterstützt die Kampagne Safe On Web 2025 mit Begeisterung. Der Schutz der Verbraucher ist eine unserer Kernaufgaben. Deshalb hat die Bekämpfung von Betrug für unseren FÖD absolute Priorität. Dazu ist eine enge und regelmäßige Zusammenarbeit zwischen allen Aufsichtsbehörden erforderlich. Nur so kann sie wirklich wirksam sein. Aus diesem Grund hat der FÖD Wirtschaft kürzlich eine innovative Zusammenarbeit mit dem Center for Cybersecurity Belgium gestartet. Diese ermöglicht es uns, den Zugang zu betrügerischen Websites schnell zu sperren und so neue Opfer zu vermeiden, bis eine eingehendere Untersuchung vorliegt.“

 

Mit diesen Tipps sind Sie den Betrügern einen Schritt voraus:

  1. Unaufgeforderter Kontakt? 
    Werden Sie per Telefon, E-Mail oder über soziale Medien kontaktiert? Seien Sie besonders wachsam
  2. Überprüfen Sie den Anbieter
    Hat er eine Lizenz oder steht er auf der schwarzen Liste? 
  3. Bleiben Sie kritisch
    Erhalten Sie unerwartet ein attraktives Angebot? Lassen Sie sich nicht täuschen. Bleiben Sie ruhig. Überlegen Sie. Stellen Sie Fragen.
  4. Verstehen Sie, worin Sie investieren
    Kein klares Produkt oder keine klare Erklärung? Dann ist es ein Risiko. 
  5. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen
    Leisten Sie keine übereilten Zahlungen. Nehmen Sie sich Zeit, um das Angebot zu prüfen. 
  6. Schützen Sie Ihre persönlichen Daten
    Geben Sie niemals einfach so Ihre Identitäts- oder Bankdaten weiter.
  7. Seltsame Zahlungsaufforderung
    Müssen Sie Geld auf ein ausländisches Konto oder über Kryptowährung überweisen? Alarm!

Weitere Informationen 

Pressekontakte

Für Safeonweb:

Für die FSMA:

Über die World Investor Week und den European Cyber Security Month

  • Der Europäische Monat der Cybersicherheit ist eine Initiative der ENISA und der Europäischen Kommission, die Bürger für Cyberbedrohungen und digitale Sicherheit sensibilisiert.
  • Die World Investor Week ist eine internationale Kampagne der IOSCO, um Investoren weltweit über sicheres und verantwortungsbewusstes Investieren zu informieren.